„Fürimmerhaus“ von Kai Meyer

Vergangenen Herbst kam Kai Meyers neues Buch „Fürimmerhaus“ heraus, das ich glücklicherweise bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Ich war neugierig auf das neue Werk aus der Feder Meyers, da mir seine Arkadien-Reihe wirklich gut gefallen hat. Allerdings liegt das auch schon wieder einige Jahre zurück und seitdem habe ich nichts mehr von Meyer gelesen. Also war das „Fürimmerhaus“ die perfekte Gelegenheit, das zu ändern!

Über den Autor

Kai Meyer wurde 1969 in Lübeck geboren und studierte nach seinem Abitur in Bochum für paar Semester Film, Theater und Philosophie. Daran schloss sich ein Volontariat bei einer Tageszeitung an, neben dem er gleichzeitig anfing seinen ersten Roman zu schreiben - damals noch beim Lübbe Verlag. Er arbeitete später als Redakteur und ab 1995 hauptberuflich als Schriftsteller. Inzwischen hat Meyer über 60 Bücher geschrieben, zu denen unter anderem die Merle-Trilogie („Die fließende Königin“), die Arkadien-Trilogie („Arkadien erwacht“) und die „Sieben Siegel“-Reihe gehören. Neben diversen Jugend-büchern schrieb Meyer aber auch Drehbücher und Hörspiele (z. B. die Serien „Imperator“ und „Sieben Siegel“ auf audible).

Heute lebt der Autor im Rheinland, zwischen Köln und der Eifel.

Über das Buch

Ohne jede Erinnerung wird Carter im Fürimmerhaus angespült, einem seltsamen Ort, welcher sich zwischen den Welten befindet. Dieses Haus, das stetig wächst, besteht aus unendlichen Korridoren, Hallen und Treppen. Mit Hilfe einer kleinen Gruppe von anderen Gestrandeten, die schon länger als er in diesem Haus festsitzen, erfährt er, was es mit diesem Ort auf sich hat. Das Fürimmerhaus ist ein Ort, an den junge Heldinnen und Helden geschickt werden, die einst ihre Welt gerettet haben – jedoch dort nun nicht mehr gebraucht werden. Sobald diese Heldinnen und Helden im Haus aufwachen, fehlen ihnen jede Erinnerung. Dass sie einst ihre Welt gerettet haben, bekommen sie lediglich von den sonderbaren Bewohnern des Hauses mitgeteilt, welche sich Archonten nennen.

Doch Carter unterscheidet sich von den anderen, nicht nur, dass er sich von allein an seinen Namen erinnern konnte – er ist sich auch sehr sicher, niemals eine Welt gerettet zu haben. Warum ist er also hier? Und kann er den anderen helfen, diesem Haus wieder zu entkommen?

Meine Meinung

Das Buch beginnt so unvermittelt und ohne jede Einführung, dass es dem Lesenden wie Carter ergeht. Verwirrt kommt man im Fürimmerhaus an und weiß erst einmal nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Es braucht etwas, bis man das Gefühl hat, sich einigermaßen in diesem Haus auszukennen. Je mehr Carter erfährt, umso mehr erfährt auch der Lesende.

Das Fürimmerhaus wird als ein geheimnisvoller, aber auch gefährlicher und trister Ort beschrieben.

Obwohl Carter und seine Gefährten überwiegend als sympathische Charaktere gezeich-net wurden, lagen mir nur wenige am Herzen. Das mag daran liegen, dass sie allesamt ja nicht wissen, wer sie sind, wodurch man vergleichsweise wenig über sie, über ihr Leben, etc. erfährt. Mir fehlte einfach mehr Tiefe der einzelnen Charaktere. Erzählt wird die Geschichte übrigens aus der dritten Person, mal aus Carters, mal aus Ambras Sicht, welche den Gefährten angehört.

Des Weiteren empfand ich die zweite Hälfte als zu sprunghaft, als wäre nicht mehr genug Zeit für die Geschichte da gewesen, sodass am Ende (für mich) einige Fragen unbeantwortet blieben (z. B. was die Treibholzmenschen, der Spruch auf dem Stein zu Beginn oder den Zeigermann anbelangt…).

Nichtsdestoweniger mag „Fürimmerhaus“ aber ein gutes Fantasybuch für Jugendliche sein, dessen Sprache gelungen ist und die Handlung durchaus interessant. Zudem werden die wichtigsten Fragen durchaus am Ende beantwortet.

Ich gebe Meyers „Fürimmerhaus“ 3 von 5 Sternen, würde es aber, anders als der Verlag, eher für 13- oder 14-Jährige empfehlen.

Wer in das Buch einmal kostenlos hineinlesen möchte, der findet eine Leseprobe auf der Homepage von Kai Meyer: https://kaimeyer.com/werke/fuerimmerhaus/

Kai Meyer: Fürimmerhaus

Fischer Sauerländer Verlag, Gebunden, 384 Seiten, 2021

ISBN: 978-3-7373-5828-6

18,00 €

Rezension und Bilder © Melanie Beck

Quelle:

https://kaimeyer.com/