„Schneeriese“ von Susan Kreller

Im August habe ich aus einem öffentlichen Bücherregal dieses Buch hier herausgezogen. Das gleiche Buch steht als Taschenbuch in der Buchhandlung, in der ich gearbeitet habe. Daher wusste ich auch, dass das Buch 2020 bei uns in Baden-Württemberg Schullektüre war und war dementsprechend neugierig darauf, was die Schüler heutzutage so lesen müssen.

Eigentlich wollte ich das Buch im Schnee fotografieren, nur leider hat es bisher nicht so geschneit, dass er liegen geblieben wäre... 

Susan Kreller wurde 1977 in Plauen, Sachsen geboren und studierte später Germanistik und Anglistik. In den vergangenen Jahren hat Kreller einige Jugendbücher geschrieben, für die sie unter anderem 2013 den Hansjörg-Martin-Preis und 2015 den Deutschen Jugendliteraturpreis für "Schneeriese" bekommen hat. Darüber hinaus erhielt sie 2013. Susan Kreller lebt heute mit ihrer Familie in Bielefeld und arbeitet als Schriftstellerin, Journalistin und Literaturwissenschaftlerin.


Inhalt
Einsneunzig. So wird Adrian von seiner besten Freundin Stella genannt. Für seine 14 Jahren ist er nämlich ungewöhnlich groß: 1,90m. Tendenz steigend. Mit Stella teilt er nahezu alles, am liebsten seine Zeit, auf der Hollywoodschaukel auf der Veranda mit einer Tasse heißer Schokolade. Doch alles ändert sich an jenem Tag, als die neuen Nachbarn in das berüchtigte Dreitotenhaus nebenan ziehen. Plötzlich ist Stella ganz anders und hat keine Zeit mehr für Adrian. Und das nur wegen den Nachbarn und dem Jungen, der da jetzt wohnt. Dabei hat Adrian sehr viel mehr für Stella übrig als nur Freundschaft. Das ist auch der Grund, warum er schließlich Dinge sagt, die er nicht hätte sagen sollen…

Meine Meinung
Susan Krellers "Schneeriese" erzählt von Liebe, insbesondere von unerwiderter Liebe, Eifersucht und Liebeskummer. Sehr gefühlvoll und authentisch wird Adrians Innenleben geschildert, der sich verlassen und verraten fühlt und an nichts und niemanden mehr Freude hat. Und wie das manchmal so ist, wenn es einem nicht gut geht, macht man gelegentlich dumme Dinge – und von denen macht Adrian mehr als nur eine. Mal hätte ich ihn gerne gedrückt, mal lieber geohrfeigt. Vor allem, weil es ihm ganz besonders schwerfällt sich einzugestehen, Bockmist verzapft zu haben.
Mir hat Krellers Schreibstil sehr gut gefallen, ebenso das Ende mag ich an sich ganz gerne – es ist nicht das typische zuckersüße Happy Ending, sondern ein realistisches, was mir meistens viel lieber ist.
Allerding ist das Buch zwischendurch sehr beklemmend und traurig und das sehr, sehr viele Seiten lang, was einen herunterziehen kann. Auch fand ich die Geschichte mit den georgischen Nachbarn und deren Hintergrundgeschichte zwar interessant, aber auch etwas zu konstruiert. Wären sie mehr im Fokus der Geschichte gewesen, hätte es sich für mich vermutlich anders angefühlt.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen und den Rat, das Buch besser nicht bei Liebeskummer zu lesen! Doch ansonsten ist es durchaus ein gutes Buch.

Achtung!
Im Februar wird es keine neuen Einträge hier auf dem Blog geben, da ich mit meinem Umzug alle Hände voll zu tun habe. Im März sollte es dann aber wieder weitergehen! Bis dahin :)



Susan Kreller: Schneeriese
Carlsen Verlag, Gebunden, 206 Seiten, 2014
ISBN: 978-3-551-58318-5
14,90 €
Ab 12 Jahren


Es gibt allerdings auch schon das Taschenbuch von "Schneeriese"!
ISBN: 978-3-551-31564-9
6,99 €

Rezension und Bilder © Melanie Beck

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