„Kleine Schwester“ von Alison McGhee

Briefe an meine kleine Nervensäge

Vergangenes Jahr ging ich alte Vorschauen durch, auf der Suche nach ein paar Kinderbüchern für die Buchhandlung. Dabei stieß ich auf dieses Buch und dachte mir beim Klappentext bereits, dass das wirklich schön klingt und obendrein auch noch so hübsch illustriert ist! Inzwischen habe ich es mir natürlich gekauft und es gehört zu den schönsten neusten Kinder-/Jugendbüchern, die ich kenne und besitze.


Alison McGhee wurde 1960 in New York geboren und ist heute an verschiedenen Orten in den USA zu Hause, so zum Beispiel in Minneapolis und Kalifornien. Im Laufe ihres Lebens hat sie bereits Bücher für nahezu jedes Alter und sämtlicher Gattungen geschrieben, von Kinderbüchern über Poesie bis hin zu Erzählungen und Romanen. Ihre Werke wurden dabei schon in über 20 Sprachen übersetzt.
Alison McGhee unterrichtet neben ihrem Beruf als Schriftstellerin noch Creative Writing an der Metropolitan State University in Minnesota. Inspiriert von Zettelchen, die ihre Kinder sich gegenseitig schrieben, verfasste Alison McGhee Dear Sister, welches im Original bereits 2018 erschien. (dt. Kleine Schwester, 2020).


Über das Buch
Was tun, wenn man eine furchtbar nervige kleine Schwester hat? Genau, man lässt sie in Form kleiner Zettelchen wissen, wie furchtbar sie ist!
In Form eines charmanten Comic-Briefromans erzählt Kleine Schwester von der Hassliebe eines Jungen zu seiner kleinen Schwester. Es geht um den ersten Schultag, den Umzug des besten Freundes, die erste feste Zahnspange, Privatsphäre (die nicht immer ernst genommen wird…, siehe unten), das Füreinander da sein und noch so vieles mehr. Es sind vertraute Stationen, die irgendwie zum Leben dazugehören.
Und natürlich muss der Junge irgendwann feststellen, dass so eine kleine Schwester gar nicht so furchtbar ist – im Gegenteil, manchmal ist es sogar etwas richtig Gutes!


Meine Meinung
Ich weiß gar nicht so genau, wo ich eigentlich anfangen soll. Dieses Buch ist einfach wie eine lange, warme Umarmung. Warmherzig, aber auch ganz oft witzig. Joe Bluhm hat die Illustrationen zu diesem Buch beigesteuert, welche einfach großartig sind! Auch die deutsche Übersetzung ist durchweg gelungen und leicht verständlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht nur kleine und große Geschwister Gefallen an diesem Buch haben werden (ich bin mir aber nicht sicher, ob alle Einzelkinder danach nicht gerne auch noch ein Geschwisterchen hätten…)!
Jene unter euch, die Geschwister haben, wissen, es ist nicht immer leicht. Kleine Geschwister können furchtbar nerven, aber dann sind sie auch wieder liebenswert und genau das wird in diesem Buch so wunderbar mit Bild und Text dargestellt. Und es ist so schön dabei zuzusehen, wie der große Bruder seine kleine Nervensäge dann doch schließlich ins Herz schließt. Obwohl er das anfangs nicht vorhatte und er es ihr wirklich nicht leicht gemacht hat. Aber so ist das manchmal eben bei Geschwistern.
Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 8/9 Jahren – aber auch darüber hinaus kann man anderen damit eine Freude machen (wie mir zum Beispiel ;)
Von mir gibt es die 5 von 5 Sternen für dieses wundervolle Buch!

Ein großer Dank geht raus an den Knesebeck Verlag, der mir erlaubt hat, auch Bilder aus dem Inneren des Buches zu zeigen!

Wenn ihr mehr über die Inspiration der Autorin lesen wollt, hier die Homepage:


Alison McGhee: Kleine Schwester
Illustriert von Joe Bluhm
Übersetzt von Kathrin Köller
Knesebeck Verlag, Gebunden, 192 Seiten, 2020
ISBN 978-3-95728-358-0
14,00 €

Rezension und Bilder © Melanie Beck

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