„Der Mädchenmaler“ von Monika Feth

Vor ungefähr dreizehn, vierzehn Jahren habe ich den ersten Band dieser Jugend-Thriller-Reihe von Monika Feth gelesen. Obwohl ich normalerweise mit Thrillern nicht warm werde, hat mir dieser doch gut gefallen. So gut, dass ich gleich den zweiten Band kaufte. Ich weiß leider nicht mehr, warum ich ihn nicht gleich gelesen habe… So hat es leider mehr als dreizehn Jahre gedauert, bis ich das endlich nachgeholt habe. Was lange währt...


Monika Feth wurde 1951 in Hagen, Westfalen geboren. Mit 19 Jahren zog sie nach Bonn und studierte Germanistik und Anglistik. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin, heute ist sie freiberufliche Schriftstellerin und lebt nahe der Stadt Köln. Feth wurde für ihre Bücher vielfach ausgezeichnet. Besonders ihre Erdbeerpflücker-Reihe machten sie bekannt und waren ein großer Erfolg. Vergangenes Jahr erschien der achte und letzte Band der Reihe, Julibraut.


Der Erdbeerpflücker
Ein paar kurze Worte zum Erdbeerpflücker, da die Handlung des zweiten Bandes wenige Monate nach den Ereignissen des ersten Bandes einsetzt (Achtung: Spoiler!). Im ersten Band lernt man Jette Weingärtner kennen, die Schülerin der Oberstufe ist und gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Caro und Merle in einer WG wohnt. Man liest zwar aus der Sicht verschiedener Charaktere, was sich im Laufe der Geschichte stets abwechselt, doch Jettes Perspektive liest man als einzige aus der Ich-Perspektive.
Eines Tages wird Caro ermordet und Jette und Merle schwören dem Mörder öffentlich Rache. Dieser wird auf sie aufmerksam und nähert sich ihnen aus Neugier als Freund. Jette verliebt sich in ihn, kommt mit ihm zusammen und findet schließlich sein dunkles Geheimnis am Ende des Buches heraus. Er wird festgenommen und Jette ist fassungslos darüber, dass sie mit dem Mörder ihrer Freundin zusammen gewesen war und ihn tatsächlich geliebt hat. Daran knüpft der zweite Band an.


Über das Buch
Der Mädchenmaler
Jette und Merle trauern noch immer um Caro, ihre verstorbene Freundin und Mitbewohnerin. Sie beschließen, Caros leeres Zimmer wieder zu vermieten, um so etwas frischen Wind in die Wohnung zu bringen, der sie vielleicht von ihrer Trauer ablenkt.
Mike ist letztendlich der Glückliche, auf den die Wahl fällt. Er zieht in das neue Zimmer ein und geht sogar wie die beiden selbst in die Oberstufe. Über ihn lernen Jette und Merle dann auch seine Freundin Ilka kennen, die zwar nett, aber auch irgendwie verschlossen ist. Wenige Wochen später ist Ilka spurlos verschwunden und die beiden Mädchen und Mike machen sich auf die verzweifelte Suche nach ihr. 

Meine Meinung
Wie schon in seinem Vorgänger erfährt der Leser auch in diesem Band die Handlung aus der Perspektive verschiedener Charaktere – darunter Jette, ihre Mutter Imke, Mike und Ilka. Ich glaube, dass das manche stört, mich allerdings nicht. Ich finde es interessant, die Handlung aus den unterschiedlichen Augen zu erfahren und so die anderen Charaktere auch besser kennenzulernen. Feth hat einen klaren Stil, weswegen sich Der Mädchenmaler auch sehr gut und sehr schnell lesen lässt. Obwohl die Thematiken, die hier verarbeitet wurden, ganz schön happig sind, denke ich trotzdem, dass sich die Geschichte gut für Jugendliche eignet (vielleicht so 14+).
Die Geschichte selbst empfand ich als gar nicht so spannend, da der Klappentext leider schon zu viel verrät. Gerade bei einem Thriller sollte das besser nicht passieren – weniger ist deutlich mehr! Auch von dem Ende war ich letztendlich etwas enttäuscht, da ich mehr erwartet habe, bzw. dass es schwieriger werden würde, sich gegen den „Mädchenmaler“, dem Entführer Ilkas, zu behaupten… Von mir gibt es daher 3 von 5 Sternen.



Monika Feth: Der Mädchenmaler
Cbt / C. Bertelsmann Taschenbuch Verlag, Taschenbuch, 384 Seiten, 2005
ISBN: 978-3-570-30193-7
11,00 €


Rezension und Bilder © Melanie Beck

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