„Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd“ von Charlie Mackesy
Dieses Buch war eines Morgens im Buchladen und hatte mich aufgrund seines schlichten, aber unglaublich ästhetischen Covers sofort angezogen. Mir gefällt das skizzenhafte, die Linien und die zarte, beinahe schon schlichte Farbgestaltung des Äußeren. Als ich dann anschließend durch das Buch blätterte, war es auch schon um mich geschehen. Diese Bilder! Dieses Buch ist etwas für die Seele und zudem sehr philosophisch.
Vorab, Charlie Mackesy ist nicht nur Autor, sondern auch Illustrator dieses Buches. Geboren in Northumberland/England, startete er seine Karriere als Cartoon-Zeichner für den Spectator, einer Londoner Zeitschrift für Politik und Kultur. Gleichzeitig illustrierte er aber auch noch Bücher für den Verlag Oxford University Press, ehe schließlich von Galerien unter Vertrag genommen wurde. Als Inspiration für sein Buch dienten ihm Gespräche, die er selbst mit seinen Freunden geführt hatte. „Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd“ erschien im Original am 10. Oktober des vergangenen Jahres und kletterte ziemlich schnell an die Spitze der Bestsellerlisten der Sunday und New York Times. Die Daily Mail bezeichnete dieses Buch sogar als den „neue[n] Winnie Puuh“. Dem stimme ich allerdings nicht ganz zu – zu dem Grund komme ich gleich!
Eingangs führt ein kleines Vorwort von Mackesy in sein Buch ein, in dem er gesteht, dass er Bilder in einem Buch braucht – das sehe ich auch so! Ein Glück, dass dieses Buch tatsächlich eher ein Bilderbuch für Jung und Alt ist. Der Text ist kurz und auf den Punkt gebracht, verteilt sich über die Seiten und ist selten länger als vier Sätze. Entsprechend schnell lässt sich im Grunde auch die Handlung des Buches zusammenfassen: Ein Junge trifft auf einen Maulwurf (der Kuchen über alles liebt). Nach einer Weile stoßen sie auf einen Fuchs in einer Falle und befreien ihn. Und zu dritt treffen sie schließlich auf ein Pferd. Gemeinsam reden sie über vieles, fragen, philosophieren. Es geht um Themen wie Freundschaft, Angst und Liebe – zusammen mit den großartigen Illustrationen und der wunderschönen Handschrift ist dieses Buch ein wahrer Seelenstreichler. Etwas fürs Herz, das berührt und sehr viel Wahrheit enthält. Dies gelingt auch mit den nur sehr skizzenhaften Zeichnungen – aber ganz besonders mit den kolorierten Bildern.
Mackesy ist hier ein wundervolles Buch gelungen, dessen Charaktere, wenngleich sehr unterschiedlich, man einfach ins Herz schließen muss. Um jedoch auf die Meinung der Daily Mail zurückzukommen, so ist dieses Buch für mich kein „neuer Winnie Puuh“. Tatsächlich ist für mich Winnie Puuh eine Geschichte – mehr Geschichte als Bilderbuch. Wohingegen Mackesys Buch mehr Bilderbuch als Geschichte ist, zumindest kommt hier die Handlung im Vergleich zu kurz. Aber ich finde, dass man Bücher prinzipiell nicht so einfach mit einander vergleichen kann. Mackesys Buch muss kein „neuer Winnie Puuh“ sein, denn es steht für sich und ist auf seine eigene Art herzerwärmend.
Von mir bekommt dieses Buch 4,5 von 5 Sternen und ich kann es zum Verschenken nur weiterempfehlen! Für die Bilder allein würde ich diesem Buch 5 von 5 Sternen geben, aber mir hat doch etwas mehr Handlung gefehlt (mal wieder eine Geschmackssache), daher der halbe Stern Abzug. Außerdem möchte ich noch einmal betonen, dass dieses Buch tatsächlich für nahezu jedes Alter ist – vielleicht nicht gerade für Kleinkinder unter 5 Jahren) – aber sonst wirklich für jeden.
Zum Schluss möchte ich auch noch auf die Homepage des Autors und Illustrators auf-merksam machen (es gibt auch Videos auf Youtube zu ihm/von ihm):
Ich bedanke mich an dieser Stelle beim List Verlag, der die Erlaubnis für die Einblicke in das Buch erteilt hat.
Charlie Mackesy: Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
List Verlag, Gebunden, 128 Seiten, 2020
ISBN: 978-3-471-36021-7
20,00 €
Rezension und Bilder © Melanie Beck
Kommentare
Kommentar veröffentlichen