"Neumond" von Brinx/Kömmerling
Mond, Klappe, die Zweite.
Zu den Autoren:
Das Autorenduo Brinx/Kömmerling dürfte
einigen Lesern – aber vor allem Leserinnen – von der Serie „Freche Mädchen – freche
Bücher“ bekannt sein. Die Taschenbücher mit dem weißen Buchrücken und den bunt illustrierten
Einbänden erscheinen im Thienemann Verlag und handeln von jugendlichen Mädchen
und ihrem Alltag, dem ersten Kuss und dem ersten Liebeskummer. Brinx/Kömmerling
sind jedoch auch als Drehbuchautoren für Serien wie „Siebenstein“, „Löwenzahn“
und „Käpt‘n Blaubär“ tätig. Den Roman, den ich heute vorstellen möchte, ist 2008
erstmals im Thienemann Verlag erschienen, stellt jedoch keinen Teil der „Freche
Mädchen – freche Bücher“-Reihe dar. Für „Neumond“ erhielten die beiden einen
Literaturpreis, der von Kindern und Jugendlichen vergeben wird.
Das Buch:
Handeln besagte Mädchen-Romane
zumeist auf humorvolle Weise vom ersten Kuss und der ersten Liebe, scheinen
die Protagonisten aus „Neumond“ bereits erwachsener: Chang, Jonas und Yannick
sind eine eingeschworene Clique, die sich immer an Neumond auf der Waldlichtung
treffen, auf der sie sich einst kennenlernten.
Jeder der Drei hat sein Päckchen
zu tragen, aber eines verbindet sie alle: Chang, Jonas und Yannick fühlen sich
in der Welt wie „Außerirdische“. In ihrer Freundschaft gibt es feste Regeln: keine
Liebe, kein Sex – nur so kann ihre kleine Allianz erhalten werden.
Zunächst scheint es so, als könne
die Freundschaft nichts zerstören, bis die Welt der Jugendlichen erschüttert
wird: Yannick hat Krebs. Das Leben der Protagonisten wird auf den Kopf gestellt.
Und auch mich als Leser ließ das Auf und Ab der Handlung nicht kalt.
Die Party war zu Ende. Die Gäste von draußen waren in die normale Welt zurückgekehrt, die anderen lagen in den weißen Krankenhausbetten und träumten vom Leben. Yannick stand am Fenster. Sommeranfangsnachthimmel. Klar. Voll mit Sternen. Was war die Wahrheit? Das Universum? Die Stadt mit ihren Lichtern und den einzelnen, kleinen Leben, die so unendlich wichtig schienen? Die Krebsstation? Das, was er empfand oder die Gefühle all der anderen? (aus "Neumond" von Brinx/Kömmerling, S. 122)
Mein Fazit:
Es wird deutlich, dass die
Handlung tiefgründiger und wahrhaftiger ist, als die vorherigen Bücher von
Brinx/Kömmerling. Die gesamte Geschichte hat mich emotional sehr ergriffen. Die
Charaktere sind jeder auf seine eigene Art und Weise schräg und doch real,
voller Stärken und zerbrechlich schwach. Besonders amüsant fand ich die Thekenclowns - dieser Begriff hat sich auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt. Die Geschichte handelt von der
Vergänglichkeit des Lebens, vom Erwachsenwerden und davon, dass Schmerz und
Leid zum Leben gehören, wie die Familie, die Liebe und der erste Kuss.
Letztendlich ist es jedoch auch eine Geschichte über wahre Freundschaft und das
Duo Brinx/Kömmerling schafft es eine erschütternde Geschichte – wie sie das
reale Leben schreibt – so zu verpacken, dass am Ende trotz aller Trauer, die
Hoffnung und die Liebe bleibt.
Mich hat die Geschichte deshalb
so beeindruckt, weil es für mich persönlich damals der erste Berührungspunkt
mit der Vergänglichkeit des Lebens und der Krankheit Krebs war. Auch nach der
dritten Lektüre ergreift mich die Geschichte nach wie vor und das emotionale
Finale rührte mich zu Tränen. Brinx/Kömmerling können mehr als nur
lustig-leichte Mädchenliteratur!
Von mir bekommt der Roman 5 von 5
Sternen, da mir die Charaktere für immer im Gedächtnis bleiben werden und so schräg sie auch sind, man sie ins Herz schließt - auch wenn mir das erst Jahre nach der Erstlektüre klar geworden ist.
Brinx, Thomas/Kömmerling, Anja: Neumond.
Thienemann Verlag, Taschenbuch, 285 Seiten, 2008
Umschlagillustration: Niklas Schütte
ISBN: 978-3-522-17917-1
13,90 €
Rezension und Bilder © Elena Dröscher
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