"Das Café am Rande der Welt" von John Strelecky


Eine Erzählung über den Sinn des Lebens.

John Streleckys Buch erschien bereits vor 13 Jahren in Deutschland, doch den eigentlichen Hype und Höhenflug erfuhr es erst in den letzten zwei, drei Jahren.


John, unser Protagonist des Buches, landet nach einer langen, wirren Autofahrt in einem Café im Nirgendwo, das den Namen „Café der Fragen“ (im engl. „The Why Are You Here Café“) trägt. Dort begegnet er Fragen, die sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigen und denen er sich in den nächsten Stunden (und Seiten) widmet:
Warum bist du hier?
Hast du Angst vor dem Tod?
Führst du ein erfülltes Leben?

Die Sprache (der deutschen Übersetzung) ist sehr einfach, hier und da begegnen einem metaphorische Beschreibungen, wie z. B. der Stau zu Beginn der Geschichte, das sich anschließende 'Fahren gegen den Strom' sowie Johns zunehmenden (Lebens-)Hunger.
Auch werden innerhalb des Buches noch zwei kleine, sehr anschauliche Geschichten erzählt – eine über eine Meeresschildkröte und eine zweite über einen Fischer. Allerdings sind diese nicht von Strelecky selbst erdacht, sondern lediglich etwas verändert und von ihm angepasst worden.

Es gibt viele, die von diesem Buch begeistert sind, sogar sagen, es gehöre zu ihren Lieblingsbüchern, sprechen von Augenöffner und so weiter. Ich kann mich diesen Stimmen jedoch nicht anschließen. Die Gedankengänge, die sich in diesem Buch vollziehen, waren mir persönlich nicht neu und davon abgesehen, hatte ich schlichtweg auch höhere Erwartungen an dieses Buch.
Es liest sich zwar sehr einfach aufgrund seiner Sprache und der geringen Seitenzahl, doch das Thema wird mir hier zu platt und ohne Tiefgang behandelt.
Hinzukommt dass ich beim Lesen zu oft das Gefühl hatte, einen Ratgeber und nicht eine „Erzählung über den Sinn des Lebens“, wie es im Untertitel heißt, zu lesen.


Für all jene, die sich bislang nie mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und diesem großen Thema allgemein beschäftigt haben, für die ist Streleckys Buch sicherlich ein guter Einstieg. Für alle anderen, die mit diesem Thema schon in Berührung kamen und sich damit auseinandergesetzt haben, denen rate ich von diesem Buch eher ab.

Das einzig, wirklich Gute, was ich diesem Buch anrechne, ist die Tatsache, dass es ein guter Denkanstoß für viele ist, sich mit gewissen Fragen zu beschäftigen und bewusster und aufmerksamer zu leben.

Von mir daher nur 2 von 5 Sternen.



John Strelecky: Das Café am Rande der Welt.

Übersetzt von Bettina Lemke.
dtv Verlag, Taschenbuch, 128 Seiten, 2019
ISBN: 978-3-423-20969-4
8,95 €

Rezension und Bilder © Melanie Beck

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